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1. Für Seminare - S. 559

1912 - Breslau : Hirt
Von der Kugelgestalt der Erde. [11] 559 nationskreis (Pf) schneiden ein sphärisches Dreieck Ä Ob aus, in dem A 0 die Morgenweite, Ab die Deklination der Sonne und 2$. 0 das Komplement der geographischen Breite ist. sin A 0 : sin A B = sin B: sin 0. Da B = 1r, sin B also — 1 ist, so ist sin A 0 = S*n ■ Nennen wir die Morgenweite M, die Deklination cf, die ' 1 sin ^$.0 Äquatorhöhe 90 —P, so ist 11. Von der Kugelgestalt der Erde. §3 Die Völker des Altertums hielten die Erde für den scheibenförmigen un- beweglichen Boden des Himmelsgewölbes; doch kannten lange vor Christi Geburt die wissenschaftlich Gebildeten die wahre Gestalt der Erde. Schon Pythagoras (530 v. Chr.) behauptete die Kugelgestalt, weil er der Ansicht war, der Wohnplatz der vollkommensten Wesen müßte auch die vollkommenste Gestalt haben. Parmenides (460 v. Chr.) unterschied bereits fünf Zonen der Erdkugel. Aristoteles (384—322 v. Chr.) „bewies" die Kugelgestalt der Erde aus ihrem kreisförmigen Schatten bei Mondfinsternissen und aus der Veränderung der Polhöhe der Sterne bei nordsüdlicher Reise. Aber auch eine Scheibe, ein Zylinder und ein Kegel werfen kreisförmige Schatten, wenn ihre Achse stets der Sonne zugekehrt ist, und die zweite Beobachtung beweist nur die nordsüdliche Krümmung. Dasselbe gilt von der verschiedenen Schatten- länge gleich großer Gegenstände in verschiedener geographischer Breite. Der von Ptolemäns (150 v. Chr.) vorgebrachte Beweis, daß man von entfernten Gegenständen (Schiffen) in jeder Richtung nur die oberen Teile sieht, ist nur bei heutigen Messungsmethoden zwingend. Kleomedes (2. Jahrh. n. Chr.) verwies auf die Kreisform des freien natürlichen Horizonts, die aber als wirklich schwer zu erweisen ist. Archimedes (f 212 v. Chr.) schloß auf die kugelförmige Gestalt der Meeresoberfläche aus der Lehre vom Gleichgewicht der Flüssigkeiten. Ergänzend sind zu diesen „Beweisen" eine Reihe Beobachtungen hinzu- gekommen. Auf einer Ebene beträgt der Radius des Horizonts nicht über 4 km. Diese Kleinheit des Horizonts kann nicht in trübenden Bestandteilen

2. Für Seminare - S. 117

1912 - Breslau : Hirt
B. Länderkunde. I. Asien. 44 Mill. qkiii, 880 Mill. ($., 20 E. auf 1 qkrn. Fast 4^ mal so groß, nahezu doppelt so viel E., aber nicht halb so dicht bevölkert wie Europa. a) Entdecknngsgeschichte. Die Berührung zwischen Asiaten und Europäern § 91. reicht weit über unsere christliche Zeitrechnung hinaus. Das beweisen die kühnen Seefahrten und Handelsniederlassungen der Phönizier, die Gründung von grie- chischen Kolonien in Kleinasien und das Eindringen forschungseifriger Griechen in Asien, ferner der Zug Alexanders des Großen nach Indien und die Helleni- siernng Vorderasieus. Die Römer faßten ebenfalls festen Fuß in Vorderasien, und in der Kaiserzeit bestanden fraglos Handelsbeziehungen zwischen Rom und China, das Seidenstoffe zu römischen Prunkgewändern lieferte. Nach langer Pause brachte dann in der zweiten Hälfte des dreizehnten Jahr- Hunderts der Venezianer Marco Polo ganz Europa durch seine Berichte über die Wunder Chinas und Indiens in Erregung. 'Indes begann erst mit Vasco da Gamas Entdeckung des Seeweges nach Ostindien (1498) eine neue Zeit für die Erforschung Asiens durch die Europäer. In der jüngsten Zeit haben sich die Schweden A. E. von Nordenskiöld-durch die Umschiffung Nordasiens und Sven Hedin durch die Erforschung Jnnerasiens unvergängliche Verdienste er- worben. Von deutschen Forschern seien besonders genannt: A. von Humboldt, die Gebrüder Schlagint weit, Freiherr von Richthofen. Seit 50 Jahren sind die Russen in Nordasien, die Briten in Südasien unablässig als Entdecker und Gebietserwerber tätig. b) Lage und Umrisse. Asien, der größte Erdteil, erstreckt sich vom Äquator § 92. bis weit ins nördliche Polargebiet (78° N). Ost- und Westpunkt sind 164 Längengrade voneinander entfernt. Mit Afrika ist es durch die Landenge von Sues, mit Amerika und dem Anstralfestlande durch eine Jnselbrücke verbunden. Wie Europa, so gliedert sich Asien im 3 in drei Halbinseln: Ära- bien, Vorderindien und Hinterindien. Der 0 zählt gleichfalls drei Halbinseln: Korea, Kamtschatka und die Tschuktschen-Halbinsel, der N dagegen nur zwei: die Samojeden- und die Taymir-Halbinsel, und der W nur eine: Kleinasien. c) Größenverhältnisse. Asien ist der Erdteil gewaltiger Größenverhältnisse. An Bodenfläche nimmt er ein Drittel der gesamten Landfläche der Erde ein. Seine Gebirge sind die höchsten, seine Hoch- und Tiefländer die ausgedehntesten der Erde. , , Himalaja. Kwenlun Tienschan. Altai. n, ... "f-, br-l | . ^ Tili [Sibirisches Tief!d\ . I Tt " "r m -8000 -4-000 .0 ßrahmap. Ob - Mündg. 68. Höhenquerschnitt durch Asien in der Nähe des 70.° 0. 50fache Überhöhung.

3. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. uncounted

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Verlag von Carl Meyer (Gustav Prior) in Hannover-List u. Verlinw. 35. Den Herren Direktoren und Fachlehrern steht Prüfungsexemplar bei beabsichtigter Einführung gratis und franko zu Diensten. Huellenlesebuch für den Unterricht in der Länder- und Völkerkunde. Für Lehrerbildungsanstalten und Lehrer zusammengestellt von Rudolf Marquardt, Kgl. Seminarlehrer in Dramburg i. Pom. Mit einer Abbildung des Hamburger Hafens und 2 Skizzen im Text. Preis in Ganzleinen geb. Mk. 3.50. Das Qncllenlcfebuch steht im Einklang mit des Verfassers Erdkunde für Seminare. — Es behandelt charakteristische Zustände und Vorgänge, die die Natur des betreffenden Landes und Volkes kennzeichnen. Dadurch gibt es konkrete Züge zu der mehr abstrakten Darstellung des Lehrbuches. — Die Darstellung ist sehr interessant, weil die Stücke von Forschern ersten Ranges herrühren. — Sie sind weitaus den Werken der neueren Zeit entnommen; wo dies nicht der Fall ist, wie z. B. bei Alex. v. Humboldt u. a., sind die Werke doch von dauerndem Werte. Der Inhalt bietet Zeitgemäßes. Auch die hohe Bedeutung der Heidenmission für die allgemeine Kultur wird gewürdigt und anerkannt. — Die Quellenwerke sind genau angegeben, damit dem Lehrer ein Weiterstudieren ermöglicht wird. Methodik des erdkundlichen Unterrichts = nebst kurzgefaßter Kartographie. = Ein Handbuch für Seminaristen und Lehrer von Rudolf Marquardt, Kgl. Seminarlehrer in Dramburg i. Pom. Mit einem Bilderanhang. = Preis geb. in Gzl. Mk. 2.—. -

4. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 40

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Aweites Kapitel 16401789 Zeitalter der unumschrnkten Frstengewalt bis zur franzsischen Revolution. Erster Abschnitt. Frankreich. Ludwig Xiii. 16101643. Auf Heinrich Iv.1) folgte in Frankreich sein Sohn Ludwig Xiii., der die Regierung seinen Ministern berlie, unter denen der Kardinal Herzog von Richelieu der bedeutendste war. Das Streben dieses hervorragenden Staatsmannes war darauf gerichtet, die Macht des Knigtums ganz unumschrnkt zu machen und Frankreich denvorrang vorallen Staaten Europas zu verschaffen, nachdem die habsburgifche Macht im Dreiigjhrigen Kriege fast ganz vernichtet war. In der Wahl der Mittel zur Erreichung dieses doppelten Zieles war Richelieu nicht bedenklich; er brach die Macht des hohen Adels, beschrnkte die Rechte der Hugenotten und, um Deutschlaub zu schwchen und die habsburgische Dynastie zu strzen, unter-sttzte er die Protestanten in Deutschlaub während des Dreiigjhrigen Krieges. Fr Frankreich hat Richelieu viel Gutes geleistet; er gab den Anla zur Vermehrung der Seemacht, erweiterte den Handel und frberte Kunst und Wissen-schaft, um den Nationalruhm zu heben und Knstler-und Gelehrte fr das Knigtum zu gewinnen. Ludwig Xiv. 16431715. 1. Die Zeit der vormundschaftlichen Regierung. Der Nachfolger Ludwigs Xiii. war sein Sohn Ludwig Xiv. Da Ludwig beim Tode seines Vaters erst fnf Jahre alt war, wurde eine vormundschaftliche Regierung eingesetzt, in Wirklichkeit aber fhrte der gewandte und verschlagene Mazarin, der Schler undnachfolger Richeliens, dasstaatsruder im Geiste seines Vorgngers weiter. Die Macht des Hochabels suchte er vollstnbig zu brechen, untersttzte die Feinde des Hauses Habsburg im Dreiigjhrigen Kriege und errang im Westflischen Frieden wichtige Erfolge fr Frankreich. 3) Siehe Ii, Teil, Seite 255.

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 149

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
lassen sich durch die reine Vernunft nicht nachweisen, werden aber von der praktischen Vernunft verlangt. In der Kritik der prakti-schen Vernunft finden wir auch den sogenannten kategorischen Im-perativ: Handle so. da dein Wille zugleich dein Naturgesetz werde." Seine Gedanken der Freiheit, Humanitt und Religion haben auf Herder, Schiller n. a. und auf die wissenschaftliche und schne Literatur jener Zeit einen gewaltigen Einflu ausgebt. 2. Die Naturwissenschaften. Aus dem Gebiete der Naturwissen-schasten zeigte sich eine groe geistige Regsamkeit. Newton entdeckte die Gesetze der Schwerkraft, berechnete die Bahnen der Himmelskrper und machte scharfsinnige Beobachtungen der die Brechung des Lichtes. Seine Arbeiten wurden von Herfchel und Laplace fortgesetzt, die den gestirnten Himmel erforschten, mehrere Kometeil entdeckten und die Bahnen der Planeten genauer bestimmten. Die Physiker Galvani und Volta bildeten die Lehre von der Elektrizitt weiter aus (Galva-nismus oder Voltaismus). Lavvisier legte den Grund fr ein wissen-schaftliches Studium der Chemie, der Schwede Linne stellte das nach ihm benannte Pflanzensystem ans. Nicht minder lebhaft war die Ttigkeit auf dem Gebiete der Technik. Der Amerikaner Franklin erfand den Blitzableiter, der Schotte Watt die Dampfmaschine, und von den Gebrdern Mont-golsier wurde der erste Luftballon hergestellt. 3. Geschichtschrcibung und Geographie. Die neuere Geschicht-schreibuug wurde durch den Deutschen Pufe udorf angebahnt; Johann Mller schilderte in einer nicht einwandfreien Darstellimg die Geschichte seiner schweizerischen Heimat in einer Sprache, die an den Rmer Tacitns erinnert; der kernige und volkstmliche Justus Mser hat durch seine Osnabrncker Geschichte, in der er die Zustnde seiner westflischen Heimat in meisterhafter Weise beschreibt, zu einem lebhasten Studium der beut-schen Geschichte augeregt. Der Englnder James Cook unternahm mehrere Entdecknngs-reisen in die Sdsee; die Inseln des Groen Ozeans wurden ausgesucht, Japau, Chiua, Sibirien und Arabien durchforscht, der Montblanc zum ersteu Male bestiegen. 4. Die Altertumswissenschaft.^ Das. Verdienst, das Studium der Werke der alten klassischen Zeit von neueni angeregt zu haben, ge-bhrt den Hollndern; in Deutschland war es vor allen Wiuckelmaun. der durch feine Geschichte der Kunst des Altertums" ans die Antike als Vorbild hinwies und mit warmer Begeisternng und feinem Gefhle die Bildwerke der Alten erklrte.

6. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 165

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
Franz Ii. (17921806), der letzte Kaiser des Heiligen rmischen Reiches deutscher Nation. Als im Jahre 1806 sich mehrere deutsche Fürsten fr souvern erklrten und den sogenannten Rheinbund unter der Schntzherrschast Napoleons errichteten, legte Franz Ii. mit einer wrdigen Erklrung die deutsche Kaiserkrone nieder. Schon seit 1804 hatte er sich den Titel Franz I.. Erbkaiser von Oster-reich, beigelegt. Franz Ii. zhlte erst 24 Jahre, als er Kaiser wurde; da es ihm wegen seiner Jugeud au staatsmnnischen Kenntnissen und der notwendigen Erfahrung fehlte und die Staatsverwaltung fast gnzlich in den Hnden von wenig fhigen Ministern lag, so war seine Regierungszeit eine fast ununterbrochene Kette von Aufstnden und Kriegen. Als Kaiser von sterreich richtete er sein Hauptstreben darauf, die durch die laugen Kriege geschlagenen Wunden zu heilen und die Knste des Friedens zu frdern. Wie ein Vater geliebt und geachtet starb er im Jahre 1835. 1, Persnliches. Mpoleon wurde im Jahre 1769 zu Ajaccir auf der Insel Korsika als Sohn eines Advokaten geboren. Mit dem zehnten Jahre kam er auf die Kriegsschule zu Brieuue, wo er mit groem Fleie dnt Studien oblag und eine besondere Vorliebe fr Mathematik und Geschichte zeigte. In dem Abgangszeugnisse, das ihm von der Artillerieschule zu Paris, die er spter besuchte, ausgestellt wurde, heit es: Zurckhaltend und fleiig, zieht er das Studium jeder Art von Vergngen vor. . . . Grndliche Kenntnisse hat er sich in der Mathematik und Geschichte erworben. Die Einsamkeit liebend, ist er launisch, hochfahrend und beraus selbstschtig. Er ist verschlossen und spricht wenig. ... Er hat viel Eigenliebe, ist ehrgeizig und Streber." Was hier von dem jungen Napoleon gesagt ist, das bekundete er auch in seinem spteren Leben. Nn scharfer Verstand, eine eiserne Willens-krast, khner Mut und besonders ein unersttlicher Ehrgeiz, dem er in els Jahren mehr als vier Millionen Menschen geopfert hat, rastlose Ttigkeit sind die Hauptzge in seinem Charakter gewesen. Um seine weiter Abschnitt. Zeitalter des Militrdespotismus Napoleous I. Frankreich. Napoleon.

7. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 187

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
187 Nach dem Frieden zu Tilsit rief König Friedrich Wilhelm seinen frheren Minister zurck. Als Stein den Brief des Knigs erhielt, lag er krank danieder ; aber die Nachricht des Knigs half besser als Arzt und Apotheke. Bedlngnngs-los stellte er seine Dienste zur Verfgung. Als die Knigin Luise Hierbon hrte, schrieb sie freudig erregt an ihren Vater: Stein kommt, und mit ihm kehrt meine Hoffnung wieder." Was in der Zeit der Wiedergeburt zum Wohle des Landes geschah, ist grtenteils dem Rate und dem Einflsse Steins zu verdanken: Die Zahlung der franzsischen Kriegsschuld, die Aufhebung der Erbunter-tnigkeit der Bauern. d ie S t d te ord nuug und die Umgestaltung der Staatsverwaltung. Leider mute Stein bald nach Osterreich und daun nach Rußland flchten. Er hatte nmlich in einem Briese erklrt. Preußen msse sich in Gemeinschaft mit sterreich erheben, um das verhate franzsische Joch abzn-schtteln. Dieser Brief wurde von einem franzsischen Marschall aufgefangen und Napoleon bergeben- Stein verlor seine Gter und sollte auf Napoleons Befehl verhaftet werden. Erst 1813 kehrte er nach Preußen zurck und wirkte mit an der einmtigen Erhebung des Volkes. Whrend der Freiheitskriege trat er an die Spitze des Verwa lt nnc,sra te s, der die wiedergewonnenen deutschen Lnder vorlufig in seine Obhut nahm. Nachdem er am Wiener Kongre teilgenommen hatte, zog er sich von der beraus anstrengenden Arbeit zurck, um den Rest seines Lebens in grerer Ruhe auf Schlo Kappenberg (im Regierungsbezirk Mnster gelegen), das ihm der König fr seine groen und treuen Dienste geschenkt hatte, zu verbringen. In dieser Zeit wohlver-dient er. Mue beschftigte er sich mit geschichtlichen Studien, und auf seine Veranlassung entstand die Gesellschaft fr ltere deutsche Geschichte, die eine Sammlung deutscher Geschichtsquellen, die Monumenta Germaniae histonca, veranstaltete. Im Jahre 1831 starb der edle Mann, ans den schon bei Lebzeiten die Worte paten: Des Rechtes Grund-Stein, Dem Unrecht ein Eck-Stein, Der Deutschen Edel-Stein. In Wetter an der Ruhr, seinem Lieblingsaufenthalte, wurde unter per-fnlicher Teilnahme des Kaisers Wilhelm I.. seiner hohen Gemahlin Angusta. des damaligen Kronprinzen Friedrich Wilhelm und vieler hochgestellten Männer im Jahre 1872 sein Denkmal enthllt. Drei Jahre spter wurde dem verdienstvollen Manne auch in der Reichshauptstadt ein Standbild errichtet. 2. General Scharnhorst. Gerhard David Scharnhorst wurde 1756 zu Bordenau (bei Wunstorr) in Hannover als Sohn eines Bauern geboren. Schon frhzeitig zeigte der Knabe eine besondere Vorliebe fr das Soldatenwesen. Auf der Kriegsschule des Grafen von S chaum bur g-Lipp e zu Wilhelm st ein im Cteinhuder Meer erhielt der junge Scharnhorst eine vortreffliche Ausbildung. Er machte groe Fortschritte in allen Fchern, und nach seinem Eintritte in hannoversche Militrdienste wurde er schon frhzeitig Lehrer an der Kriegsschule zu Hannover.

8. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 106

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
106 Erziehung, die gesamte Zeitrichtung und die Entwicklung der deutschen Literatur in seiner Jugend brachten es mit sich, da er sich vorzugsweise mit den franzsischen Geisteserzeugnissen beschftigte und sich fast nur in dieser Sprache unterhielt. Auf dem Gebiete der Philosophie huldigte Friedrich den Anschauungen eines Voltaire, d'aletnbert und d'argens. - In religisen Angelegenheiten handelte er als Anhnger der Ausklrung" nach dem Grundsatze: Die Religionen mssen alle toleriert werden, und mu die Regierung nur das Auge darauf haben, da keine der anderen Abbruch tue; in meinem Staate kann jeder nach seiner Fa?ou selig werden." Der falsche Glaubenseifer ist ein Tyrann, der das Land entvlkert, die Dulduug ist eine zarte Mutter, welche sie hegt und blhen macht." Aus demselben Grunde gestattete er auch die Pre-sreiheit; er wollte, da die Zeitungen die ffentliche Meinung un-verflscht zum Ausdruck brchten. Als Freund der Baukunst schuf der edle Fürst zu Berlin das Opernhaus, die kath. Hedwigs-kirche und die Bibliothek, zu Potsdam das Lustschlo Sans-souct1) mit den herrlichen Terrassen und das Neue Palais. -) Auf dem Gebiete der Musik war Friedrich Knstler und Ton-setzer zugleich. Die deutschen Komponisten Bach, Gluck und Haydu wurden von ihm hochgeschtzt, doch eine eigentliche Pflegesttte fand diese Kunstrichtung in Berlin nicht. >. pte erste Aeifunli Motens und der Bayerische Krbfolgestreit. 1. Die erste Teilung Polens. 1772. Nach dem Tode des Polenknigs August Iii. (1763), des Nachfolgers Augusts Ii. (. 85), herrschte in Polen die grte Verwirruug. Die russische Kaiserin Katharina Ii. benutzte diese Gelegenheit, um ihren Gnstling, den polnischen Grafen Stanislaus Pouiatowski, auf deu Thron zu bringen. Die Wahl kam auch glcklich zustande; dann aber forderte die Kaiserin die Gleichstellung der Dissidenten (Protestanten und nicht nnierten Griechen) mit den Katholiken. Als sich letztere zur Verteidigung ihrer Religion und politischen Selbstndigkeit zu einem Bunde vereinigten, rckten die Russen und Kosakeu tu Polen ein und verbten die unerhrtesten Grausamkeiten; Preußen und sterreich konnten mit ihren Vermittlnngs-Vorschlgen bei Rußland nicht durchdringen. Um zu verhten, da das J) Quand je serai l, je serai sans souci." s) Erg. Nr. 18 u. 22.

9. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 302

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
302 leugnet und alles geistige Leben aus der Verndrung des Stoffes ableitet, fand besonders in den Kreisen der Gebildeten einen groen Anhang. Der englische Naturforscher Darwin wurde der Begrnder der Des-zendenz- oder Abstammungstheorie, die die Entstehung der organischen Welt aus natrliche Weise zu erklären versucht und die all-mhliche Entstehung der Tierarten auf Vererbung. Anpassung und Zucht-whl zurckfhrt. Friedrich Nietzsche lt seinen bermenschen" alles Edle Liebe, Sanftmut, Nchstenliebe als Schwchen" verachten. b) Philologie und Altertumswissenschaft. Die Gebrder Jakob und Wilhelm Grimm, die fleiigen Sammler der Kinder-und Hausmrchen, wurden die Schpfer der altdeutschen Grammatik und Sprachforschung. Karl Lachmann und Karl Joseph Simrock whlten die altdeutsche Literatur zu ihren Forschungsgebieten. Wilhelm von Humboldt und Franz Bopp begrndeten die vergleichende Sprachforschung, wobei sie vom Studium des Sauskrits, der alt-indischen Sprache und Literatur, ausgingen. Der altktassifchen Philologie wurde durch Friedrich August Wolf neues Lebeu eingehaucht; feinem Beispiele folgte Gottfried Hermann, der feine Kenner der alten Metrik und der griechischen Grammatik und der scharfe Kritiker des Sophokles und des schylns, ferner August Boeckh, der eine Ausgabe des Pinbar und eine Sammlung griechischer Inschriften ver-anstaltete und durch seine Forschungen einen tieferen Einblick in das griechische Staatswesen ermglichte. Als hervorragender Kenner der lateinischen Sprache und Literatur galt Friedrich Ritschl. Lepsius vertiefte sich in das Studium der gyptischen Kultur, dem deutschen Gelehrten Grotesend gelang es, die Keilschrift der Afsyrer, dem Franzofen Champolliou die Hieroglyphen der gypter zu entziffern. Gesttzt ans die Lektre des Homer, stellte Schliem an n ans eigene Kosten zu Troja Ausgrabungen an, die die wertvollsten Funde zutage frderten, während Curtius auf Kosten des Staates die Sttte des alten Olympia durchsuchte; Humann leitete die Ausgrabungen zu Pergamum. Durch die Freilegung beziehungsweise Erforschung der im Jahre 79 n. Chr. verschtteten Städte Pompeji und Herkulanum wurde ein bedeutendes Stck Kulturleben des rmischen Volkes ans Tageslicht gefrdert. Auch das kaiserliche deutsche archologische Institut zu Rom hat sich die Erforschung des Altertums zur Aufgabe gestellt. Am Zricher See wurden alte Pfahlbauten entdeckt; mit dem Spaten wurden die Sttten antiker Kultur unter fachmnnischer Leitung blogelegt (Limesforschung), und kleinere und grere Alter-

10. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 303

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
303 tums- und Geschichtsvereine sind eifrig bestrebt, die Geschichte der engeren und weiteren Heimat zu erforschen. c) Geschichte und Geographie. Unter den Gelehrten des vorigen Jahrhunderts, die sich einzelne Abschnitte des umsaugreichen Gebietes der Geschichte zum Gegenstande ihrer Forschungen machten, verdient Leopold von Ranke wegen seiner semen psychologischen Charakterzeichnungen und plastischen Darstellung an erster Stelle genannt zu werden. Er schrieb die Geschichte der Ppste und die der Kirsten und Völker Sdeuropas im 16. und 17. Jahrhundert, die deutsche Geschichte im Zeitalter der Reformation, neun Bcher preuischer Geschichte u. a. bedeutende Werke. Friedrich Christoph Schlosser schritt zur Darstellung einer allgemeinen Weltgeschichte und zog die Kultur-geschichte in umfassendem Mastabe in den Kreis semer Betrachtungen. Friedrich von Raum er entwarf ein glnzendes Bild der Zeit der Hohenstaufen, Wilhelm von Giesebrecht verdanken wir eine Geschichte der deutscheu Kaiserzeit. Johannes Janssen die Geschichte des deutscheu Volkes seit dem Ausgange des Mittelalters. Ein besonders eifriger Gefchichtsfchreiber war August Friedrich Gsrrer. der u a die Geschichte Gustav Adolfs und das Zeitalter Gregors Vit. behandelte. Heinrich von Sybel gab eine Geschichte der sranzsischen Revolution und eine Darstellung der Begrndung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. heraus, Heinrich von Treitschke schrieb die deutsche Geschichte des 19. Jahrhunderts. Auf dem Gebiete der orienta-tischen Geschichte arbeitete Maximilian Duucker. Erust Curtius behandelte die griechische, Theodor Mommsen die rmische Geschichte. Auch in den auerdeutschen Lndern wurde durch uamhafte Gelehrte Groes geleistet. Karl Ritter, der Schpfer der vergleichenden Erdkunde", erhob die Geographie zu einer Wifsenschast, und zahlreiche wissenschaftliche Reisen wurden unternommen, um Land und Lente im hohen Nordeu und im fernen Sben und in den noch unerforschten Lnbern bcs dunklen Erdteils und den abgeschlossenen Gebieten Jnnerasiens kennen zu lernen. Mungo Park und Hornemann drangen zum ersten Male tiefer in Afrika ein, der eine von Westen, der andere von Kairo aus. Um die Ersorschnng Afrikas haben sich ferner hohe Verdienste erworben Rohlfs, Nachtigal. Livingstone, Stanley. Schnitzer, bekannt unter dem Namen Ein in Pascha u. v. a. Cook deckte die Lage und Gestalt Australiens und der Sdseeinseln auf. Alexander von Humboldt bereiste viele Gebiete Amerikas und Asiens. Khne Fahrten
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